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Uwe Nickl: "Für hohe Datenübertragungsraten sind Glasfasernetze alternativlos"
Ein Interview mit Uwe Nickl, Geschäftsführer der Deutschen Glasfaser Holding GmbH, veröffentlicht in "Analysewirtschaft" zum Thema "Smart City":
Herr Nickl, in Schweden ist der Ausbau des Glasfasernetzes schon weit vorangeschritten, fährt man dort durch die Provinz, sieht man auch im ländlichen Raum und weit abgelegenen Gegenden den Hinweis auf die Verlegung von Glaserfaserkabeln. Warum hängt Deutschland in diesem Bereich so hinterher?
Nun zum einen liegt das sicherlich daran, dass wir eine gewisse Monopolsituation in Deutschland haben und dass dieser Monopolist sich in erster Linie auf den Ausbau und die Modernisierung seiner vorhandenen Anlagen wie beispielsweise Kupferkabel konzentriert. Doch dies ist technisch nahezu ausgereizt.
Was ist der Vorteil von Glasfasernetzen?
Nur echte Glasfaser bis in die einzelnen Haushalte und Unternehmen ist eine State of the Art-Technologie und das Rückgrat einer digitalen Gesellschaft. Wenn wir die Zukunftstechnologien meistern wollen, dann brauchen wir in unseren Netzen Potenzial bis weit in den Gigabit-Bereich hinein. Zudem sind Glasfaserkabel weniger störanfällig als DSL oder VDSL. Es gibt keine Gleichzeitigkeitslimits, wie im Kabel-Internet, also die Datenrate sinkt nicht mit erhöhter Nutzerzahl. Ein weiterer Vorteil: Der Leistungsabfall ist bei größeren Distanzen zum Verteiler sehr niedrig. Das spielt insbesondere bei der Anbindung ländlicher Räume, in denen Höfe und Häuser weitab liegen, eine wichtige Rolle.
Das heißt, Glasfasernetze sind die Voraussetzungen von smarten Lösungen?
Ja, unbedingt. Das ist im Übrigen auch das erklärte Ziel der Bundesregierung, wie die Bundeskanzlerin in ihrer Sommerpressekonferenz Ende August noch einmal betont hat. Glasfasernetze ermöglichen hohe Datenübertragungsraten bis zu mehreren tausend Megabit pro Sekunde. Da sich in Zukunft Datenraten weiter erhöhen werden, allein ein Full HD Video benötigt eine Datenrate von 3 Gbit pro Sekunde, kommen wir in Zukunft um diese Technologie nicht herum.